Kompakt
Die vom Innovationszentrum BlueArk Entremont lancierte BlueArk Challenge ist eine Ausschreibung für Projekte, die konkrete Antworten auf bestimmte Herausforderungen der Wasserwirtschaft und imUmgang mit natürlichen Ressourcen geben sollen. 2024 stehen sechs Herausforderungen zur Auswahl, darunter die maschinelle Schneeerzeugung, der Schutz eines Brunnens im Rahmen der 3. Rhonekorrektion, das Versickern von Regenwasser auf geneigtem Gelände sowie zwei Trinkwasserprobleme: die saubere Trinkwasserversorgung in Höhenlagen und Hilfe bei Verschlechterungen des Trinkwassernetzes. Die in diesem Frühjahr ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten werden anschliessend dabei unterstützt, ihre Ideen vor Ort umzusetzen. Die Ergebnisse und Prototypen werden am 21. November präsentiert. Parallel dazu fördert die vierte Ausgabe des #prixalpiq die Projektentwicklung für nachhaltiges Wassermanagement in den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt, Energie, Tourismus und Kunst. Bewerbungen können noch bis zum 31. Mai 2024 eingereicht werden.
12,5 %
Im vergangenen Jahr deckten Windkraftanlagen mit 169 Millionen Kilowattstunden in der Schweiz den häuslichen Bedarf von fast 153 000 Personen. Dies entspricht einer Steigerung von 12,5 % gegenüber dem bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2022. Im vergangenen Herbst und Winter führten mehrere Stürme zu einer erhöhten Produktivität, insbesondere im Jurabogen, wie SuisseÉole mitteilte. Auf dem Mont-Crosin (BE) beispielsweise, wo sich der grösste Windpark des Landes befindet, erzeugten die 16 Masten 91,1 Millionen KWh, so viel wie nie zuvor. Dennoch trage die Windenergie nur 0,3 % zur Erzeugung des in unserem Land verbrauchten Stroms bei, so der Dachverband.
EINE STUDIE LÄSST REIFEN ALT AUSSEHEN
Rund 90 % des in der Umwelt vorhandenen Mikroplastiks werden durch den Abrieb von Auto- und LKW-Reifen generiert. Im Durchschnitt verursacht jeder Einwohner pro Jahr etwa 1,4 kg dieser zum Teil giftigen Partikel. Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa und des Zürcher Unternehmens wst21 haben nun Lösungsansätze präsentiert, wie sichdieser Reifenabrieb reduzieren lässt. Zu ihren Vorschlägen zählen die Optimierungder Gummimischung, eine bessere Strassenentwässerung, ein geringeres Fahrzeuggewicht und flüssigeres, vorausschauendes Fahren. Eine standardisierte Methode zur Quantifizierung des Abriebs müsste ebenfalls erarbeitet werden. Die Festlegung eines Testverfahrens wie auch von Grenzwerten ist auf europäischer Ebene innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwarten.
STRAHLENDE AUSSICHTEN FÜR DIE SOLARBRANCHE
Nach Schätzungen des Schweizerischen Fachverbands für Sonnenenergie wurden im Jahr 2023 rund 1500 MW Photovoltaikleistung durch neu installierte Anlagen erzeugt. Dies entspricht einem Marktzuwachs von knapp 40 % gegenüber dem Vorjahr, was eine Jahresstromproduktion von insgesamt 6 TWh erlaubt. Damit dürfte die Schwelle von 10 % Solarstrom am gesamten Jahresstromverbrauch der Schweiz bald erreicht sein, eine Menge, die sich Swissolar im Jahr 2011 als Ziel für 2025 setzte. Der hohe Strompreis war ein wichtiger Impulsgeber für die steigende Zahl der Neuinstallationen und dürfte nach Ansicht des Verbands auch 2024 genügend Anreiz bieten.
EIN KOMPASS FÜR NACHHALTIGKEIT
Der Kanton Freiburg hat einen neuen kostenlosen Leitfaden entwickelt, der es der breiten Öffentlichkeit ermöglicht, ihre Projekte, insbesondere im Zusammenhang mit der Agenda 2030, unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu bewerten. Das Online-Tool Kompass21 ist eine effiziente Entscheidungshilfe. Es gewährleistet einen Überblick über die geplante Initiative und erleichtert zugleich die Abwägung von Interessen oder die Identifizierung potenzieller Verbesserungen. Das praktische, kollektive und anpassbare System prüft jedes ihm vorgelegte Konzept anhand von 20 Kriterien für nachhaltige Entwicklung und liefert Ergebnisse sowie einen detaillierten Bericht. So verlieren Sie nie die Orientierung, wenn es darum geht, eine gute Idee in die Tat umzusetzen!
GENIALE PILZE
Das junge Basler Start-up Mycrobez entwickelt kompostierbare Naturschaumstoffe aus Pilzwurzeln, sogenannte Myzelkomposite, mit dem Ziel, umweltschädliche Plastikverpackungen zu reduzieren. Das mit Bioabfällen verarbeitete Myzel, das in verschiedene Formen gebracht werden kann, ist eine echte Alternative zu Styropor, wie einer der Unternehmensgründer der Zeitung «20 Minuten» gegenüber berichtete. «Durch die Anpassung gewisser Parameter wie CO2-Sättigung, Feuchtigkeit, Wärme oder Licht ist es möglich, verschiedene Materialien zu züchten, die die Verwendung von Kunststoffen in vielen Bereichen ersetzen können.» Auch die Industrie zeigte rasch Interesse. So entwickelt das Unternehmen mit seinen Partnern bereits pharmazeutische Verpackungen, Gebäudeisolierungen bis hin zu Designobjekten.
DIE ENERGIEWENDE VORANBRINGEN
Welche Faktoren beeinflussen die Akzeptanz von Anlagen zur Erzeugung von Energien aus erneuerbaren Quellen in der Bevölkerung? Welche Bedingungen begünstigen ihren Einsatz? Warum wehren sich viele Menschen, die die Energiewende befürworten, gegen Bauprojekte in ihrer Nähe? Und was können Behörden tun, um die Akzeptanz dieser Anlagen zu erhöhen? Wissenschaftler der WSL sind diesen Fragen nachgegangen und haben ihre Forschungsergebnisse in einem Bericht zusammengefasst, der Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler und regionaler Ebene aufzeigt. Daraus geht hervor, dass es wichtig ist, die Anwohner frühzeitig – idealerweise bereits in der Pl nungsphase – miteinzubeziehen.
ES LÄUFT RUND FÜR E-AUTOS
Das wegweisende Car-Sharing-Unternehmen Mobility hat kürzlich sein 500. Elektroauto in Baden (AG) stationiert. Inzwischen sind rund 17 % seiner Flotte elektrisch u terwegs. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es nur 3,3 %. Angesichts der immer grösseren Nachfrage strebt das Unternehmen bis 2030 die vollständige Umstellung seiner Fahrzeuge auf E-Betrieb an. Dazu sind allerdings politische und regulatorische Rahmenbedingungen notwendig, die diese Entwicklung aktiv fördern. «Die Schweiz hat hier noch viele Hausaufgaben vor sich» so der von Mobility zitierte Elektromobilitätsverband. «Denn bis dato gibt es auf Bundesebene keine finanzielle Förderung von Ladeinfrastruktur struktur für Elektroautos.»
AUF DIE PUMPE
Die revidierte Verordnung für die Installation von Wärmepumpen im Kanton Waadt, die aufgrund einer Klage ausgesetzt worden war, wurde kürzlich vom Verfassungsgericht bestätigt. Künftig ist für die Installation einer Luft-Luft- oder Luft-Wasser-Wärmepumpe in den meisten Fällen keine Baubewilligung mehr erforderlich. Eine einfache Meldung bei der Gemeinde reicht aus, was den Austausch von Heizungen mit fossilen Energieträgern erleichtern und beschleunigen dürfte.