HS Nachhaltige Entwicklung n°1 : Das Haus der Zukunft

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Drei vielversprechende Start-ups

COMPPAIR: REVOLUTION BEI VERBUNDWERKSTOFFEN

Leichte und einfach formbare Verbundwerkstoffe sind überall zu finden, von der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt über den Wassersport bis hin zu Windturbinen und Sportausrüstung. Aber sie haben zwei Nachteile: Sie sind zerbrechlich und irreparabel. Um dem abzuhelfen, hat das Waadtländer Start-up CompPair ein haltbareres Harz entw ckelt: «Es ist das Ergebnis einer fünfzehnjährigen Forschung an der EPFL und zeichnet sich dadurch aus, dass es reparierbar ist», erklärt Émilie Malek, Kommunikationsmanagerin bei CompPair. «Es genügt, die beschädigte Stelle zu erhitzen, damit sich das Harz neu bildet, ohne dass es auch nur eine seiner Eigenschaften verliert. Das macht es nicht nur möglich, einen Bootsrumpf oder einen beschädigten Ski einfacher zu reparieren, sondern auch, diese Materialien zu recyceln.» Denn dies ist ein weiterer Nachteil: Heutzutage ist einem untauglichen Stück Kohlefaser nur ein Schicksal beschieden: Es wird verbrannt. Das 2020 gegründete Unternehmen arbeitet bereits mit über 20 Industriekunden zusammen, die hauptsächlich im Sport- und Wassersportmarkt tätig sind. Und wie es scheint, wird ihr Geschäft weiter an Fahrt aufnehmen, da Verbundwerkstoffe für die Branche von zentraler Bedeutung sind.

www.comppair.ch

DIE VORREITER KOMPOSTIERBARER BEUTELES

Alles begann Mitte der 2000er Jahre mit einem engagierten Vorhaben: eine Alternative zu Plastiktüten anzubieten, deren verheerende Auswirkungen auf die Umwelt längst bekannt sind. Zwanzig Jahre später vermarktet BioApply Dutzende Behältnisse, von Beuteln und Einkaufstaschen bis zu Mülltüten, die allesamt aus kompostierbaren Materialien bestehen. «Wer unsere Kunden sind? Das reicht vom kleinen Mitmach-Lebensmittelladen in der Nachbarschaft bis zur grossen Handelskette», antwortet Stefan Feltgen, kaufmännischer Leiter von BioApply. «Unsere Kundinnen und Kunden stammen hauptsächlich aus der Schweiz.» Die Initiative des Unternehmens macht es möglich, ein Produkt mit einem einseitigen Lebenszyklus in einen positiven Kreislauf zu verwandeln, von der Rohstärke über die Kompostierung bis hin zur anaeroben Vergärung. Dazwischen werden die Beutel zum Verpacken von Lebensmitteln und dann für die Bioabfälle im Haushalt verwendet. Und BioApply geht noch einen Schritt weiter: Seine nächste Kampagne nimmt «Tote bags» ins Visier: «Die Mehrweglösung ist zweifellos die realistischste Antwort auf Einwegtüten», fährt Stefan Feltgen fort. «Aber damit solche aus Stoff nachhaltig sind, muss die Ökobilanz ihrer Produktion gut sein, was bisher nicht der Fall ist.» Ein Projekt, das man im Auge behalten sollte.

www.bioapply.com

HÄUSER AUS RECYCELTEM KUNSTSTOFF

Was wäre, wenn wir Häuser aus Kunststoffabfällen bauen könnten? Dieser etwas verrückten Idee geht das Walliser Start-up UHCS nach, welches der Bildhauer Igor Ustinov und der Vizepräsident des Roche-Stiftungsrats, André Hoffmann, mitbegründet haben. Das Prinzip? Kunststoffe wie PET werden am Ende ihres Kreislaufs gesammelt und in Kügelchen verwandelt, aus denen modulare Elemente hergestellt werden, die robust genug sind, um Profile zu bauen. Diese können dann auf unzählige Arten – zum Beispiel zu Häusern, Schulen oder technischen Infrastrukturen – zusammengesetzt werden. Eine Art riesiges, durch eine Reihe von Patenten geschütztes Konstruktionsspiel, das der Architektur ganz neue Perspektiven eröffnet. «Es muss dringend etwas getan werden», sagt Igor Ustinov. «Wir müssen bauen, aber die Ressourcen sind begrenzt und teuer. Erdölderivate könnten gewisse Probleme indirekt lösen: Egal, auf welchem Kontinent man sich befindet, Plastikmüll gibt es überall.» Ein Prototyp wurde schon in Frankreich gebaut, und das Unternehmen sucht derzeit nach Partnern, um seine Markteinführung vorzubereiten.

www.ustinovhoffmannconstructionsystem.com